Mo., 18. Oktober 2021, 7. Reisetag / 52 Tageskilometer / von Wohnmobilstellplatz Timmendorf Strand, Insel Poel nach Kühlungsborn, Campingpark Kühlungsborn 16 € Stellplatz Standard (Nebensaison) + 8,50 € Gebühr pro Person + 1€ Kurtaxe pro Person u. Tag / Koordinaten: 54.1510002,11.7157243
Um Viertel vor acht Uhr sind wir schon wach - sehr früh für unsere Verhältnisse. Es hat viel geregnet in der ersten Nachthälfte und auch jetzt präsentiert sich der Morgen trüb bei etwa 9° Celsius.
Um neun Uhr fahren wir zur Entsorgungsstation des Stellplatzes und erledigen da das Notwendige.
Anschließend kommt die große "Abrechnung" am Automaten für die beiden Tage Aufenthalt hier in Timmendorf: 25 € (ohne Strom und Kurtaxe) will der Automat von uns haben, bevor die Schranke uns den Weg frei gibt. Die Preispolitik ist hier durchaus etwas "gewöhnungsbedürftig". Das Schild am Stellplatzeingang ist da aber gaaanz genau zu lesen...
Glücklicherweise nimmt dieser Automat auch Scheine an, denn unser ganzes Münzgeld ist entweder im Automaten des Wismarer Stellplatz verschwunden oder in den Stromsäulen.
Wenn das doch endlich mal grundlegend anders geregelt würde mit dieser ganzen Bargeldschaft in Deutschland...
Weiterfahrt ins Ostseebad Kühlungsborn
Um kurz vor halb zehn Uhr verlassen wir den Stellplatz in Timmendorf und schlagen die Richtung gen Kühlungsborn ein. Die ganze Zeit über regnet es jetzt in Strömen. Wir fahren die gesamte Strecke über Landstraßen.
Eine Stunde Fahrtzeit von der Insel Poel nach Kühlungsborn im Dauerregen, ausschließlich über Landstraßen und durch Neubukow als letzte größere Ortschaft vor Kühlungsborn
Um halb elf Uhr kommen wir in Kühlungsborn an, nach ziemlich genau einer Stunde Fahrtzeit inklusive einer kilometerlangen Umleitung ab Groß Strömkendorf wegen einer Straßensperrung kurz nach
Verlassen der Insel Poel.
Da es im Ostseebad nicht allzu viele Stellplätze in Citynähe gibt, wir wegen des Wetters aber nicht wieder so weit außerhalb stehen wollen, entscheiden wir uns für den 5 Sterne-Campingpark in Kühlungsborn West. Der ist zwar nicht ganz preiswert, aber das ist uns die Nähe zur City und zum Strand wert.
Jetzt in der Nebensaison sind etliche Plätze frei, wie wir schließlich auf dem Platz sehen, auch wenn die nette Dame an der Rezeption uns glauben machen wollte, dass sie nahezu ausgebucht seien. Nachvollziehen können wir das in der Realität nicht.
70 € vorweg zahlen wir für die zwei Nächte für einen Standardplatz bis 80 qm, was uns mit unserem 6 m langen Kastenwagen vollkommen genügt. Option auf Verlängerung (die allerdings nichts extra kostet) haben wir auch, aber das entscheiden wir später spontan. Im Preis enthalten ist dann aber auch alles: Wlan, Kurtaxe (1 €/Person in der Nebensaison), Duschen natürlich usw. Eine Strompauschale von 4 € pro Tag haben wir irgendwie freundlicherweise nicht berechnet bekommen.
Nach den Anmeldeformalitäten samt Nachweis des Impfzertifikats warten wir kurz auf der Anmeldespur im Womo (es regnet immer noch...) auf den Platzwart, der uns mit seinem kleinen Elektrokarren zur gebuchten Parzelle bringen soll. Was ein Luxus! Um Viertel vor elf Uhr stehen wir schließlich auf unserem Platz. Frühstückszeit (im Dauerregen)!
Das Frühstück dehnen wir aus und selbst nach dessen Beendigung regnet es immer noch (grumpf). Sehr viel wärmer als 10-11° Celsius wird es auch nicht.
Gegen halb zwei Uhr schließlich hört es langsam auf mit dem ständigen Nass von oben an diesem Tag und wir marschieren los, zu Fuß, die Gegend erkunden.
Eindrücke des Platzes bei einem ersten Rundgang:
Ein paar Ansichten des Waschhauses "Poseidon" als eines der drei komfortablen und großzügigen Santärgebäude auf dem Campingplatz:
Direkt hinter einem schützenden kleinen Wäldchen, das man vom Campingplatz aus durchquert, eröffnet sich der Sandstrand, zu dem wir uns nun wenden.
Ein langer, breiter Sandstrand erstreckt sich zu beiden Seiten. Allerdings gibt es keine Strandkörbe (mehr).
Wir gehen den Strand entlang Richtung Kühlungsborn-Ost. Die beiden Ortsteile sind durch einen parkähnlichen Wald voneinander getrennt. Der etwas mondänere Teil ist der Osten Kühlungsborn. Früher waren die beiden Ortschaften eigenständig und hießen auch anders: Arendsee und Brunshaupten, deren Ortsnamen man an der Strandpromenade auch noch sehen kann. Irgendwann wurde aber daraus das Ostseebad Kühlungsborn.
Blickfänge: Noble Hotels und Appartements direkt am Strand sowie das große Riesenrad.
Die eigentliche Promenade ist schon etwas in die Jahre gekommen und nicht mehr allzu spektakulär. Aber die Aussichten sind schön.
Wenn man die Promenade so entlangschlendert, kommt man irgendwann auch an einem ehemligen Ostseegrenzturm vorbei. Die Gewässer vor Kühlungsborn sind schon nach zehn Kilometern hinaus aufs Meer international und viele Menschen aus der ehemaligen DDR versuchten hier über den Wasserweg zu fliehen, oft erfolglos...
Eindrückliche und erschütternde Geschichten - am Fuße des Wachturms auf Infotafeln nachlesbar - halten die Ereignisse vor allem in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts bis zum Fall der Mauer 1989 lebendig. Auch ein kleines Museum zu diesem Thema gibt es hier.
Dann aber überwiegen wieder die Ansichten der Umgebung: Die vielen Hotels und die Seebrücke von Kühlungsborn, auf die wir natürlich auch gehen, wie so viele andere Touristen ebenfalls.
Weiter Richtung Hafen erblickt man auch weniger schöne "Bettenburgen" (zumindest das zweite Bild...).
Der Yachthafen von Kühlungsborn
Auf diesem Stück der Promenade am Hafen sind die Häuser mit ihren Boutiquen und Restaurants alle im gleichen Stil gehalten. Hier gönnen wir uns erstmal Getränke im Strandkorb und ein wenig später noch Fischbrötchen.
Die drei Kilometer zurück nach West-Kühlungsborn geht's dann gegen sechs Uhr am Abend nicht mehr am Strand entlang, sondern wir wählen die Ostseeallee, die Straße, die direkt hinter dem kleinen Wäldchen zwischen Strand und Häusern entlangführt. So sehen wir noch mehr mondäne Hotels und Restaurants entlang der Straße.
Wer nicht mehr so gut zu Fuß ist oder keine Lust mehr hat zu laufen, der kann auch mit der kleinen Bimmelbahn, dem Bäder-Express, fahren.
Das Riesenrad leuchtet jetzt in der Dämmerung und Nacht in allen möglichen Farben und zieht damit fast noch mehr Aufmerksamkeit auf sich als tagsüber.
Das Hotel "Meeresblick" im Westen Kühlungsborns
Insgesamt laufen wir an diesem Nachmittag zwölf Kilometer, zumeist am Strand entlang und auf der Promenade. Es ist zwar recht gut gefüllt hier jetzt im Herbst, aber sicherlich kein
Vergleich zu den Sommermonaten. Viele Restaurants haben geschlossen, Außengastronomie findet wegen der kühleren Temperaturen natürlich kaum noch statt. Aber eventuell liegt der ruhigere Hauch
auch daran, dass heute Montag ist, da haben einige Gastronomien sowieso geschlossen.
Es scheint, als wenn Ende Oktober hier das ein oder andere eh dichtmacht: das Strandkino zum Beispiel (ist ja auch nachvollziehbar).
Um kurz vor halb acht Uhr, schon im Stockdunklen, kommen wir wieder am Campingplatz an. Wir springen noch schnell bei "Norma", dem Lebensmitteldiscounter, rein, um ein paar Sachen aufzufüllen. Sehr praktisch: vom Campingplatzgelände aus gibt es einen Extra-Eingang zum Laden, so dass man kürzeste Wege hat.
Danach lassen wir den Abend wie so oft gemütlich ausklingen bei Lesen, Fotos sortieren, Blogeinträgen und lecker Getränken dazu.