So., 25. Juli 2021, 5. Reisetag / 0 Tageskilometer mit Womo / Campingplatz "Naturcamping Buchholz"
Heute Nacht hat es mehrmals geregnet und auch heute Morgen kommen schon wieder die ersten paar Schäuerchen vom Himmel herunter.
Es herrscht schwül-warme Luft, ist so komisch "muckelig", nicht richtig kalt, so um die 22° Celsius, und trotzdem irgendwie schweißtreibend.
Wir warten die morgendlichen Regenschauer ab und lassen es mal wieder gemütlich angehen. Schließlich zeigt sich das Wetter gnädig und mit einem späten Frühstück inklusive Rührei mit Speck starten wir die heutige "Freiluftsaison" draußen unter der Markise.
Als das Wetter entgegen unserer Erwartungen immer besser wird und genau so eine Windstille herrscht wie gestern, steht der Plan für den Tag: Wir wollen mit dem Rad zum "Naturfreibad" zwei Kilometer von hier entfernt nach Pogeez fahren.
In Pogeez hatten wir vorgestern, auf dem Weg nach Lübeck, dieses DLRG-bewachte Freibad mit dem großen Banner am Zaun "Hol dir dein Sup-Board" (für 10 € pro Stunde) gesehen. Und wieder
erwachte in mir der schon lange gehegte Wunsch, diese Trendsportart auch endlich mal auszuprobieren, aber bisher haperte es an Gelegenheit oder Zeit oder es lag am Wetter oder ganz einfach an der
Tatsache, dass ich überhaupt kein SUP habe... Aber jetzt! Heute! Zeit, Gelegenheit, Wetter, alles spielt mit! Badesachen packen und los geht's. Nur der Göttergatte bleibt skeptisch, hat für das
wackelige Freizeitvergnügen auf dem Wasser nicht viel übrig und lässt sogar seine Badehose im Womo...
Gegen zwei Uhr am Nachmittag schwingen wir uns aufs Rad und sind schon nach wenigen Minuten Fahrt am Ufer entlang am Ziel. Und mal wieder ist hier am See kaum was los, wir haben das Strandbad und
die großzügige Liegewiese mit Imbiss und Eisverkauf fast für uns. An einem Sonntag! Wie war das noch? Wo auch immer die Urlauber in Deutschland sind, hier jedenfalls nicht... Und genau deshalb
nimmt sich der überaus freundliche Verleiher der SUPs richtig viel Zeit für eine Einweisung, nachdem ich mich als blutige Anfängerin geoutet habe, die noch nie auf einem SUP gestanden hat (und
ermutigt mich mit den Worten, dass noch viel ältere Menschen als ich das auch geschafft haben... sehr schmeichelhaft...).
Dass hier heute kaum Badegäste sind, kommt mir als SUP-Neuling natürlich gerade recht... praktisch unbeobachtet wage ich mich nun aufs Brett, zunächst knieend, und paddle eine Strecke nach draußen aufs Wasser. Weg vom Steg, wie mein "SUP-Lehrer" erklärt, damit man im Falle des "Kenterns" nicht unkontrolliert auf denselbigen knallt. Flach ist es hier auch. Ewig weit kann man rauspaddeln. Wenn man reinfällt ins Wasser, kann man stehenden Fußes auch wieder aufsteigen. Sehr schön! Dennoch rät mein netter "Einweiser", dass man sich durchaus ganz bewusst mal vom Board ins tiefere Wasser gleiten lassen sollte, um den Wiederaufstieg auch ohne Grund unter den Füßen zu üben. Das sollte man für den "Fall der Fälle" oder einfach nach einer gewollten Badeunterbrechung ja auch schaffen...
Irgendwo weiter draußen auf dem See probe ich dann den "Aufstand"... im wahrsten Sinne des Wortes. Und siehe da: es klappt wirklich prima (ohne mich selbst loben zu wollen)! Ehrgeizig genug, die
restliche Zeit komplett stehend auf dem Brett verbringen zu wollen, paddle ich glücklich kreuz und quer über den See.
Von so viel Erfolg "angestachelt", radelt Herr Fernschreiber schnell die zwei Kilometer zurück zum Womo und holt sich nun auch seine Badesachen. Er will es jetzt auch "wissen"! Und da das Ganze
so viel Spaß macht, verlängern wir um noch eine weitere Stunde und wechseln uns mit dem Board ab. Allerdings: Ich habe auf jeden Fall den "Löwenanteil" der Zeit inne! Hehe!
Nach so viel sportlicher Betätigung gönnen wir uns nach "überstandener" Action noch ein Eis auf der Liegewiese und tragen uns nun mit dem Gedanken, uns auch ein SUP zuzulegen. Immerhin wohnen wir
zu Hause nicht weit entfernt vom Möhnesee. Mal schauen...
Wenn die "Biester" nur nicht so wahnsinnig teuer wären für die verhältnismäßig wenige Zeit, die man letztlich wahrscheinlich doch nur darauf verbringt. Außerdem gehen die aufblasbaren Boards nach
vier bis fünf Jahren meist kaputt, weil sie dauernd gefaltet werden, wie uns der "SUP-Lehrer" erklärt. Und billige "Bretter" schmälern sowieso das Paddelvergnügen, also: wenn Spaß, dann nur mit
qualitativ einigermaßen hochwertigen SUPs. Vielleicht ist Leihen (auch mal wochenweise für den Urlaub) dann doch die bessere Alternative?! Egal - wir freuen uns, dass der Tag, der so regnerisch
begann, uns doch noch ein tolles Erlebnis bescherte.
Gegen halb sechs Uhr am Abend sind wir wieder am Womo. Den ganzen Nachmittag über schien die Sonne, es wurde bis zu 25° Celsius warm und es blieb windstill. Dazu das buchstäblich bisher einmalige Erlebnis des SUPs... Was will man mehr?