Florenz - Kulturelles Highlight der Toskana

Do., 2. August 2018, 8. Reisetag / 103 Tageskilometer / von Pisa, Stellplatz "Parcheggio Camper Via di Pratale" nach Florenz (Toskana), "Camping Firenze", Koordinaten: 43.7655595,11.3130838

Stellplatz mit "eigener Außen-Dusche" in Florenz
Stellplatz mit "eigener Außen-Dusche" in Florenz

Wir frühstücken nach einer ruhigen Nacht doch draußen, dicht im Schatten des Womos. Gestern Abend dachten wir ja noch, das sei wegen der Enge zum Nachbarn nicht möglich, doch draußen ist es schöner als drinnen, also quetschen wir uns dahin.
Als wir so nach dem Frühstück mal unsere Mails abrufen, stellen wir fest, dass die Kreditkarte von Herrn Fernschreiber vor zwei Tagen gesperrt wurde wegen einer abgebrochenen Transaktion beim Kauf der Karten für den Schiefen Turm von Pisa. Ja stimmt, er hatte erst nur eine Karte für 18 € gekauft, das dann während des Vorgangs noch bemerkt, die Transaktion abgebrochen, alles erneut eingegeben und im Anschluss zwei Karten für 36 € gekauft. Wegen dieser abgebrochenen Transaktion sperrte daraufhin das Kreditinstitut sicherheitshalber die Karte. Super! Und wir haben zwischenzeitlich noch mit der Karte bei Lidl und an einer Tankstelle bezahlt... Die kriegen dann wohl ihr Geld nicht... Also schnellstens bei der mitgelieferten Hotline des Kreditkarteninstituts anrufen, so wie es in der Mail empfohlen wird.

Hier zeigt es sich, dass es doch gut ist, ab und zu seine Mails sogar im Urlaub mal zu checken, auch wenn man eigentlich "seine Ruhe" haben will. Beim ersten Versuch des Telefonats steckt Herr Fernschreiber 20 Minuten in der Warteschleife, ohne dass sich irgendetwas tut. Gut, dass wir eine Telefon-Flatrate haben und die angegebene Nummer nicht eine von den kostenpflichtigen "Abzocker"-Nummern ist. Beim zweiten Versuch eine Weile später warten wir nochmals 17 Minuten, bis sich an diesem Donnerstagmorgen zur relativ normalen Bürozeit endlich ein Mensch erbarmt, den Anruf entgegenzunehmen. Echt nervig, wenn man eigentlich weiterfahren will und dann so "in der Luft hängt".

Aber jetzt geht alles sehr schnell und unkompliziert. Herr Fernschreiber erklärt den Sachverhalt, legitimiert sich mit seinen persönlichen Daten und auch das Wissen um Folgeeinkäufe bei Lidl und Tankstelle zeigt, dass sich hier nicht jemand Unbefugtes die Karte beschafft hat, sondern wir die rechtmäßigen Besitzer sind. Die Karte wird umgehend wieder freigeschaltet.

So können wir endlich gegen viertel vor elf Uhr Richtung Florenz (Firenze auf italienisch) aufbrechen und wir kommen von dem erneut sehr warmen, asphaltierten Stellplatz mitten in Pisa mit jetzt schon wieder 34° Celsius in der Sonne weg. Es lebe die Fahrerhaus-Klimaanlage!

Wir fahren erst über Landstraßen durch die Berge bis Lucca, das wir aber trotz des sehr schönen Innenstadtkerns schnöderweise links liegen lassen und fahren bei Lucca auf die Autobahn bis Florenz. Nach 6,20 € Mautgebühren kommen wir um kurz nach zwölf Uhr am Campingplatz "Firenze - Camping in Town", circa fünf Kilometer von der Altstadt entfernt, an. 

Großzügige Einfahrt zum Campingplatz "Firenze"
Großzügige Einfahrt zum Campingplatz "Firenze"
Einfahrtsschild
Einfahrtsschild

Und wir erleben wieder: Der noch sehr junge Campingplatz - mit Pool - ist längst nicht ausgebucht. Wir können zwischen einer Vielzahl an freien Flächen entscheiden und stehen dann endgültig nach Auswahl und Einchecken um halb eins an Ort und Stelle. Hier werden wir für drei Nächte à 45 € für uns beide plus 2 €/Person und Tag für "City-Tax" bleiben. Summa summarum also 147 € für drei Übernachtungen. Wir bekommen außerdem einen Lageplan des Platzes und Informationen über den Shuttlebus und über weitere Angebote des Platzes ausgehändigt.

Auch hier sind's 34° Celsius, aber es ist leicht bedeckt, stellenweise donnert es sogar ein wenig in den Hügeln um uns herum. Wir haben hier Strom und Wasser (!) am Platz und alles im Preis inklusive. Die Plätze sind mit hüfthohen Hecken parzelliert und wir stehen hier fast ganz alleine, so dass wir erstmal unseren Gartenschlauch mit Düse am Wasserhahn unseres Stellplatzes anschließen und immer, wenn es uns zu warm wird, springen wir unter unsere "Gartendusche", bis wir nachher wohl mal in den Pool hüpfen und heute Abend "richtig" duschen.

 

 

Doch es kommt ein klein wenig anders: Es ist mittlerweile viertel vor zwei Uhr und es wird immer windiger, bedeckter, es grollt und blitzt um uns herum. Aber es gibt noch kein Regen. Wahrscheinlich kommt da aber noch was... Wir gehen erstmal nicht in den Pool, im Gegenteil, es kommen viele Leute von genau da zurück...
Gegen halb vier fängt es tatsächlich an zu regnen, doch es ist kein wilder Gewitterschauer, sondern eher beständiger, sanfter Landregen. Das Gewitter selbst hat sich verzogen.
Gut eine Stunde später hört der Regen auf und es wird wieder sonniger und wärmer.
Wir verbringen den restlichen Tag ganz gemütlich am Platz, lesen und duschen mit unserer "Gartendusche".

Später erkunden wir den Campingplatz mit Pool und Supermarkt, von dem wir uns erst mal frischen Obstsalat gönnen. Es gibt ein Restaurant mit angrenzender Bar und neben der Poolanlage kann man es sich sogar auf einer Menge Liegestühle unter Olivenbäumen bequem machen. Hier ist jetzt überall nicht mehr so viel los, da wegen des Regens die meisten Leute eingepackt haben.

 

Der Arno - im Vordergrund der Radweg nach Florenz
Der Arno - im Vordergrund der Radweg in die Altstadt von Florenz

Auf dem Rückweg zu unserem Stellplatz laufen wir noch ans andere Ende des Campingplatzes und stellen fest, dass der Platz praktisch unmittelbar an den Fluss Arno grenzt, allerdings abgegrenzt durch einen Zaun. Wir entdecken am Fluss einen schönen Radweg, der direkt am Ufer entlang bis fast in die Altstadt von Florenz führt, wie uns ein Blick auf die Geocache-Karte im Handy verrät. Diesen Weg wollen wir morgen entlangradeln.

Der Campingplatz bietet zwar auch einen eigenen Shuttleservice mit Kleinbussen an, die die Campingplatztouristen in die Altstadt chauffieren, doch der letzte Bus fährt schon um sieben Uhr abends zurück, da sind wir aber meistens noch unterwegs. Und außerdem: Wozu haben wir unsere Fahrräder mit? Bisher haben wir sie noch kein einziges Mal eingesetzt. Die fünf Kilometer am Fluss entlang scheinen doch eine gute Radstrecke zu sein, auf der man herrlich unabhängig entlangradeln kann. Und so steht die morgige Tagesplanung fest, wir gehen zu einem schönen Abendessen mit einem Gläschen Wein über und beschließen allmählich diesen geruhsamen Urlaubstag.