Hin und her am Gardasee

Mi., 2. August 2017, 11. Reisetag / 63 Tageskilometer / von Malcesine (Stellplatz am Wasser) über Torbole und Riva del Garda zurück nach Garda (Stellplatz Innenstadt, Koordinaten: 45.5750037, 10.7080891)

Frühstück mit Aussicht!
Frühstück mit Aussicht!

Heute Morgen in aller Herrgottsfrühe - zwischen fünf und sechs Uhr - herrscht reges Treiben auf dem Stellplatz in Malcesine: unser benachbartes Wohnmobil, gestern Abend erst um circa elf Uhr angekommen, fährt um kurz nach fünf Uhr schon wieder weg, ein paar Minuten später fährt ein Kastenwagen in die entstandene Lücke, vollbepackt mit Surfbrettern. Nach und nach trudeln wieder mehr Autos und vor allem Surfer ein, heute scheinen “gute Winde” zu herrschen. Das alles bekommen wir gut mit, da wir doch alle Fenster sperrangelweit offen haben, eigentlich entgegen unserer Absicht, doch bei über 30° Celsius im Womo und nur wenig kühler draußen empfanden wir das als die bessere Alternative, zumal am frühen Morgen ein etwas kühleres Lüftchen auffrischte. Gegen acht Uhr allerdings sind unsere Nachbarn schon wieder weg?! Was soll's, so haben wir schön viel Platz...

Das Frühstück vor dem Womo vollzieht sich um viertel nach zehn Uhr schon bei knapp 32° Celsius, obwohl wir noch im Schatten sitzen.

Wird wieder ein heißer Tag heute… Überhaupt ist es in dieser Woche generell wärmer als letzte Woche, nun haben wir tagsüber eigentlich immer konstant über 30° Celsius, oft weit darüber.

 

 

Um kurz vor elf Uhr verlassen wir den Stellplatz, setzen unsere Fahrt Richtung Norden fort und passieren dabei (wieder) das Trentino, den nördlichsten Verwaltungsbezirk Italiens, zu dem der nördliche Teil des Gardasees gehört. Nun kommen die steilen, schroffen Berge der Alpen bis unmittelbar an den See heran.

 

 

Zwanzig Minuten später, um zehn Minuten nach elf Uhr, sind wir schon in Torbole, auf einem großen, praktisch leeren Busparkplatz und schauen uns für knapp eineinhalb Stunden die Stadt an.

 

 

Nein, eigentlich sind wir fast ausschließlich am großartigen Strand, mit seinen strahlend weißen kleinen Kieselsteinen und dem wiederum glasklaren Wasser. Vor allem aber beherrschen neben den vielen üblichen Badegästen die Wassersportler die Szene und prägen die tolle Kulisse des Sees mit den alpinen Bergen des Trentino im Hintergrund. Surfer, Kiter, SUP’s noch und nöcher sind zu sehen, die Surfschulen haben ganze Strandabschnitte für sich - sogar mit "rotem Teppich"! -  und hunderte von Surfbrettern und bunten Segeln, zusammen mit dem strahlenden Sonnenschein entfalten eine reizvolle, sehr sportlich ambitionierte Atmosphäre. Zweifelsohne steht die nördliche Stadt am Gardasee ganz im Zeichen des Wasser- und Bikesports, denn es gibt ebenfalls eine Vielzahl von Fahrradläden, die aber überwiegend Mountainbikes verleihen. Wer hier seinen Urlaub verbringt, macht wohl auf jeden Fall Sport…

 

 

Wir schauen uns das alles an, halten mal kurz die Füße am super Strand ins Wasser und gehen Richtung Hafenbecken weiter.

 

Hafenbecken von Torbole
Hafenbecken von Torbole

Eine Cachesuche in der Nähe bleibt leider erfolglos, doch wir sind ja auch eigentlich nicht wegen der "Dose" hier...

Allmählich machen wir uns wieder auf den Weg zum Womo. Dort steht gerade eine Politesse und macht uns darauf aufmerksam, dass hier nur Busse parken dürfen und ob wir denn weiterfahren würden, was wir bejahen. Wir hatten allerdings ordentlich unser Parkticket gezogen, das auch noch nicht abgelaufen war. Na ja, die Politesse ist sehr nett und verpasst uns auch kein “Knöllchen”.

Um halb eins fahren wir die zwei Kilometer weiter bis nach Riva del Garda, schauen uns die am nördlichsten gelegene größere Stadt aber nur aus dem fahrenden Womo aus an und kehren am Ende wieder um, da wir uns die steile Westseite des Gardasees mit seinen vielen Tunneln, durch die man sowieso nichts sieht, sparen.

 

 

So fahren wir wieder an der Ostseite entlang zurück, die gleiche Strecke, die wir gekommen sind. Dieses Mal finden wir in Garda auf Anhieb um viertel vor zwei Uhr einen großen Parkplatz und gleichzeitig Stellplatz für zwanzig Wohnmobile ("Parcheggio Centro" - laut Stellplatz-Radar der promobil-App -, heute sind aber davon zwölf Stellplätze aus unerfindlichen Gründen mit Flatterband abgesperrt). Durch Garda sind wir vor zwei Tagen ja durchgefahren, haben aber nicht gehalten. Der Platz liegt ganz zentral in nächster Nähe zur Altstadt, hat (öffentliche) kostenfreie (Steh-)Toiletten und morgens von sieben bis neun Uhr Ver- und Entsorgung - sogar als Bodeneinlass. Muss man nur frühzeitig genug aufstehen… Das alles kostet 17 Euro für 24 Stunden, allerdings ohne Strom; berücksichtigt man die Lage und die Vergleichspreise rund um den Gardasee, ist das sogar noch ein ziemlich günstiger Preis. Wir stehen heute Mittag praktisch alleine hier, zum Abend kommen noch ein paar Wohnmobile hinzu.

 

 

Angesichts der heutigen 37° Celsius hier in Garda, wie auf einem öffentlichen Platz zu lesen ist, verschieben wir den ausführlicheren Besuch der Altstadt lieber in die frühen Abendstunden, ziehen uns schon mal “vorsichtshalber” Badezeug unter unsere Oberbekleidung und stecken je ein Handtuch in die Tasche. Der Gang durch die Stadt führt ja mit Sicherheit zum Wasser und da lässt es sich bestimmt auch mal in den See hüpfen…

 

 

So ist es! Wir verbringen eigentlich den gesamten Nachmittag am stadtnahen Strand von Garda, der zwar nicht sonderlich breit ist, doch wir sind eh fast dauernd im Wasser bei der Hitze. Da kann der Besuch der Altstadt ruhig noch ein wenig warten! Nach herrlicher Erfrischung im Wasser und Duschen am Strand schlendern wir gegen fünf Uhr durch die Stadt wieder zum Womo zurück.

 

 

Wir ziehen uns um, halten wegen der anhaltenden Hitze noch ein wenig “Siesta” und gehen um viertel vor sieben Uhr abends wieder los. Bevor wir am Hafen bei Live-Musik einen Happen essen, ist allerdings erst noch Besichtigung der Altstadt und ein wenig Shoppen angesagt. Auch heute Abend ist es sehr lange sehr warm, entsprechend voll ist die Stadt, obwohl es auch hier - wie in den anderen Städten zuvor schon kennengelernt - nicht wirklich schwer ist, beispielsweise einen Platz in einem Restaurant zu finden.

 

 

Da sich an der Uferpromenade und eigentlich überall in der Altstadt und drumherum hunderte kleinerer und größerer Lokale befinden, ist das Finden eines freien Plätzchens in einem Restaurant allerdings auch kein Kunststück.

 

 

Nach dem Essen flanieren wir noch durch das abendliche Garda, um kurz nach zehn Uhr machen wir uns langsam auf den Rückweg zum Womo und sitzen noch eine ganze Weile draußen.

 

 

Gegen Mitternacht stehen hier nur noch zwei, drei andere Wohnmobile zum Übernachten. Aber der Parkplatz ist noch gut gefüllt mit Autos. Das wird bestimmt keine ganz ruhige Nacht...

Morgen wollen wir nach Verona aufbrechen und wir vermissen jetzt schon das tolle, erfrischende Wasser des Gardasees!