Ankunft am Gardasee - ist das flach im Süden!

Mo., 24. Juli 2017, 2. Reisetag / 139 Tageskilometer / von Neumarkt  (Südtirol) nach Sirmione, Stellplatz "Area Sosta Camper Lugana Marina", Gardasee (Italien, Lombardei, Koordinaten: 45.4599244,10.6305321)

Morgendlicher Blick  auf die Alpen in Neumarkt
Morgendlicher Blick auf die Alpen in Neumarkt

Am Morgen so gegen fünf Uhr fängt es in Neumarkt ziemlich an zu regnen und zu gewittern. Herr Fernschreiber springt aus dem Bett, um die offenen Dachluken zu schließen. Bis morgens gegen halb zehn Uhr herrscht dann nochmals Ruhe bei uns im Womo. Sonnenschein und 26° Celsius erwarten uns nach dem Aufstehen und wir sehen uns nun bei Tageslicht von malerischen südtiroler Bergen umrahmt, an deren Füßen sich die Weinberge schmiegen. Eine kleine Umrundung des Stellplatzes nach dem Frühstück und eine Schautafel am Platz mit dem Hinweis auf den mittelalterlichen, nur 500 m entfernten Ortskern von Neumarkt lässt uns den Entschluss fassen, diesen zu besichtigen. Doch just gegen Mittag fängt es wieder heftig an zu regnen und zu gewittern, so dass wir dieses Unternehmen leider canceln müssen und gegen kurz vor ein Uhr im strömenden Regen weiterziehen Richtung Gardasee.

 

 

Die ersten sechzehn Kilometer fahren wir nur die "Schnell"straße SS43 und sehen trotz des verregneten Wetters das tolle Tal und jede Menge Apfelplantagen rechts und links der Straße.

 

 

Danach geht's dann doch auf die Autobahn "Autostrada del Brennero" Richtung Trento (Trient), noch 68 km Autobahn bis Affi, wo wir dann abfahren müssen, um in den Süden des Gardasees zu kommen. Dort haben wir uns erstmal einen großen Stellplatz ausgesucht, von dem aus wir "die Lage checken wollen", so haben wir uns das zumindest vorgestellt.

 

Die "Here"-App meint zunächst, wir seien um 14:31 Uhr da, doch nur wenige Kilometer auf der Autobahn, hinter einem Tunnel kurz vor Trient kommen wir für eine knappe halbe Stunde in einen deftigen Stau. Kein Wunder, Trient ist die Hauptstadt des Trentino, der nördlichsten Verwaltungsregion Italiens und drittgrößte Stadt in den Alpen. Um viertel vor zwei Uhr geht's dann weiter, bei momentanen 16° Celsius und weiterhin Regen.


 

In Affi bei der Abfahrt "Lago die Garda Sud" gibt es einen längeren Rückstau bei der Mautstation, an der wir nochmals 6,40 € für die Autobahnstrecke von Neumarkt zum Gardasee zahlen.

 

 

Jetzt geht's Richtung Sirmione, doch unser Navi verliert mehrmals "die Orientierung", so dass wir es zwar schaffen, nach Schildern (und zwischendurch auch per Navi) nach Sirmione zu kommen, aber dann fahren wir doch ein paar Umwege, bis wir schließlich durch Schilder den großen Stellplatz "Area Sosta Camper Lugana Marina" (Koordinaten: N 45° 27' 37.3", E 10° 38' 0.1") mit Kapazitäten für hundert Wohnmobile um zwanzig nach drei Uhr erreichen. 

 

Es sind nur 18° Celsius, es ist sehr windig, bewölkt und beim Aussuchen der vielen freien Stellplätze hat Frau Fernschreiberin tatsächlich phasenweise Gänsehaut in ihrer sommerlichen Bekleidung...

Ohne Strom, auf den wir auch hier verzichten - er kostet pro Tag satte 3 € -, zahlen wir 20 € am Tag, Ver- und Entsorgung inbegriffen, Sanitäreinrichtungen gibt es nicht, insofern sind 20 € ein recht stolzer Preis, aber die direkte Seelage ist nicht zu toppen! Wir suchen uns einen Platz unter Bäumen im Halbschatten, da wir damit rechnen, dass es wieder wärmer wird und es dann angenehmer ist, wenn das Womo nicht so aufgeheizt wird.

Nach einem kleinen Imbiss am Womo brechen wir um viertel vor fünf Uhr zu einem Gang durch die Gegend auf - und natürlich muss nun auch unser erster Cache in Italien, direkt am Ufer des Sees an einem Steg - gesucht und gefunden werden!

 

 

Danach gehen wir weiter am See entlang Richtung Sirmione, aber noch nicht zum schmalen "Zipfel", der in den See hineinragt. So weit kommen wir nicht, denn der Himmel, der zwischenzeitlich aufgeklart war, zieht sich wieder zu und es grollt leicht im Hintergrund. Als dann noch zwei Unwetterwarnungen auf dem Handy des Herrn Fernschreibers erscheinen, treten wir lieber den Rückweg zum Womo an. Doch der Himmel bleibt trocken und wir gehen noch circa 500 m weiter am Stellplatz vorbei in die andere Richtung zum Campingplatz "Camping Tiglio", den wir auf der Handy-Karte entdeckt haben. Wir schauen uns den Platz an, entdecken noch ein paar wenige freie Plätze und beschließen, an der Rezeption nach einer möglichen Buchung zu fragen. Und tatsächlich sind noch Plätze für den von uns (recht spontan) überlegten Zeitraum von morgen bis nächsten Montag frei; falls es am Wochenende voller werden sollte, so haben wir diese Tage "sicher".

55 € zahlen wir hier pro Tag, inklusive allem, das Waschhaus ganz in der Nähe des Stellplatzes, auch mit kleinerer Pool-Landschaft, Supermarkt und Restaurant, also richtiges "Campingplatz-Feeling", das wir uns dann für knapp eine Woche gönnen.

Wir freuen uns auf morgen und treten nun endgültig den Rückweg zum Womo an.

 

 

Am frühen Abend gehen Frau Fernschreiberin und Tochter Hannah noch zum Seeufer und spazieren dort eine Dreiviertelstunde entlang, während Herr Fernschreiber und Lea lieber am Womo bleiben.

 

Als jedoch Hannah beschließt, sie möchte gerne mit der Luftmatratze ins seichte, warme Wasser hüpfen, kommen wir alle vier nochmals mit zum See, wo nun wieder die Sonne scheint und auch der Wind nachgelassen hat. Im Laufe des Nachmittags ist es nämlich auch wieder wärmer geworden. Man muss hier im Süden des Sees "ewig" weit ins Wasser laufen, bis man überhaupt mal bis zur Hüfte nass wird, geschweige denn schwimmen kann.


 

Nach knapp einer Stunde ist's dann genug für heute, nun heißt es Abendessen zubereiten... Und währenddessen huscht Frau Fernschreiberin gegen halb neun Uhr nochmal kurz zum See, weil sich dort ein klasse Sonnenuntergang anbahnt und die erste Nacht am Gardasee anbricht.