Sa., 8. April 2017, 2. Reisetag / 45 Tageskilometer (ohne Fährüberfahrt) / von Dunkerque (Frankreich) über den Ärmelkanal nach Dover und weiter nach Folkestone (England) zur Capel
Farm (CL 852, Koordinaten: 51.1127986,1.2189991)
Am nächsten Morgen werden wir nach kurzer Nacht gegen halb zehn Uhr von strahlendem Sonnenschein und betriebsamen Umgebungsgeräuschen geweckt. Sobald uns die Fensterrollos nicht mehr den Blick nach draußen verwehren, sehen wir nun erstmals im Hellen, wo wir eigentlich gelandet sind: Auf einem Parkplatz eines recht großen angrenzenden Sportcenters und Fußballstadions. Dieses füllt sich nun allmählich, da um zehn Uhr scheinbar das Fußballtraining der gesamten örtlichen E- oder F-Jugend beginnt. Jedenfalls wuselt es um uns herum kräftig, Väter und Mütter besetzen auch den letzten freien Parkplatz und ziehen mit ihren Fußballjungs und oftmals noch kleineren Geschwistern zielstrebig dem Fußballplatz entgegen. Ein merkwürdiges Bild: am hinteren Zaun entlang des Parkplatzes stehen sechs bis sieben Wohnmobile, davor alles PKW. Von wegen zweiter Stellplatz! Mit einem etwas schlechten Gewissen beginnen wir mit den Frühstücksvorbereitungen, doch andererseits scheint es, als ob die Dünkirchener "diese Wohnmobile hier" auch schon gewohnt seien...
Nach dem Frühstück verrät der Blick auf die Geocaching-Karte, dass wir uns erstens praktisch unmittelbar am Meer befinden und zweitens auch noch ein Cache in dortiger Nähe zu finden ist. Da wir ja nun bis zum frühen Nachmittag noch komfortabel viel Zeit haben, wollen wir Eltern bei dem schönen Wetter die Gegend und den Cache erkunden, während die Fernschreiber-Töchter es vorziehen, weiterhin im Womo "rumzulümmeln".
supertwinnies found Malo - son aire de camping car
Saturday, 08 April 2017 Nord-Pas-de-Calais, France W 399.1 km from your home location
** Logtime 12:15 Uhr **
"Osterferien mit dem Womo in England!", so lautet in diesem Jahr die Parole.
Leider liegt ein wenig Wasser zwischen Festland und Insel,🏝 sodass man ja zwangsläufig ein zusätzliches Transportmittel benötigt. In unserem Fall ist es eine Fähre. ⛴
Da sich die Checkin-Zeiten in den Ferien verdoppeln, fuhr Familie supertwinnies schon den Abend gen Dünkirchen.
Am Samstag blieb noch ein wenig Zeit, um in der Sonne auf der Promenade zu flanieren und diesen Cache zu heben.
Vielen Dank für den Cache sagen die supertwinnies
Nach einem kurzen Spaziergang und erfolgreicher Cachesuche sind wir nur Minuten später bei strahlendem Sonnenschein an der langen, breiten Strandpromenade von Dünkirchen, das hätten wir hier gar nicht so erwartet! Wenn man will, so könnte man hier wohl stunden- und kilometerlang den feinen, weißen Sandstrand entlangmarschieren, was wir auch ungefähr eine gute halbe Stunde lang tun, bevor uns die "innere Unruhe", heute ja auch noch eine Fähre erreichen zu müssen, langsam wieder zum Womo zurückführt, das wir um kurz nach ein Uhr nachmittags wieder erreichen.
Auf zum Fährhafen!
Wir nehmen die letzten paar Kilometer durch Dünkirchen bis zum Fähranleger in Angriff und erreichen nach guter Beschilderung im Fährgelände, auf dem glücklicherweise noch gar nicht viel los ist, um genau vierzehn Uhr den Check-In zur Fähre und die französische Passkontrolle. Das ist ja mal pünktlich!
Zwei Stunden vor Abfahrt des Schiffes sind wir das dritte Fahrzeug in der Warteschlange. Während die Franzosen fast oberflächlich "durchwinken" (immerhin verlässt man ja ihr Land), nehmen es die Engländer seeehr genau mit den Kontrollen von Personen und Fahrzeug. Genau wie das Wohnmobil vor uns müssen wird die Heckgarage öffnen und ein im Tarnzeug gekleideter, aber sehr netter Grenzbeamter begehrt Einlass ins Womo und bis ins Bad. Alle vier müssen wir unser Gesicht zeigen, was mit dem Pass abgeglichen wird. Den Fernschreiber-Töchtern ist das fast ein wenig unangenehm, da sie auf den Fotos des Passes ja "wie Kleinkinder aussehen" und jetzt doch schon viel erwachsener wirken würden... wohingegen wir Eltern uns wie annodazumal bei der Einreise in die damalige DDR mit ihren so strengen Kontrollen vorkommen.
Aber andererseits kann man in der heutigen Zeit mit all den unsäglichen Terroranschlägen - der letzte fand ja nun gerade mal vor zweieinhalb Wochen, am 22. März, mitten im Herzen Londons auf der Westminster-Bridge und dem Gelände des Westminster-Palace statt - diese ausgiebigen Kontrollen auch gut verstehen und vermitteln auch uns ein gewisses Gefühl der Sicherheit. Außerdem steht der Brexit bevor; vielleicht wollen die Engländer auch deshalb so genau wissen, wen sie da ins Land lassen?!
Sei's drum, wir stehen nun auf dem noch ziemlich leeren Wartebereich und haben noch eine gute Stunde Zeit, bis es gegen zwanzig vor vier auf die Fähre geht.
Rückblick, Januar 2017: Urlaubsvorbereitungen Teil 1: Fährbuchung
Mitte Januar buchten wir diese schon bei DFDS Seaways und erhofften uns dabei irgendwie eine Art Frühbucherrabatt, was aber nicht so offensichtlich ausgewiesen war. Genau 193,86 € zahlten wir für zwei Erwachsene, zwei Kinder bis 15 Jahre und einem Womo bis 7m Länge. Dabei gönnten wir uns den "Komfort", den Flexi-Tarif zu buchen, der uns - allerdings 39 € teurer gegenüber dem economy-Tarif - erlaubt hätte, ab 72 Stunden vor und bis zu 72 Stunden nach gebuchter Überfahrt jederzeit kostenlos und ohne Aufpreis umzubuchen (sofern Plätze frei sind), wenn man deutlich früher oder später als geplant ankommt. Außerdem hätten wir die Fahrt bis 48 Stunden vor der Abreise kostenlos stornieren können und wir hätten den gesamten Reisepreis zu 100% zurückerstattet bekommen. Da zwischen Buchung und Reise ein Vierteljahr lag, wollten wir hier "auf Nummer sicher gehen", gebraucht haben wir ihn nun nicht, den Flexi-Tarif, aber das weiß man ja vorher nicht.
Na ja, später gebucht wäre es sicherlich teurer geworden, oder wir hätten zum gewünschten Termin in den Ferien eventuell gar keinen Platz mehr bekommen. Auf jeden Fall ist die Fähre immer noch preisgünstiger als die Fahrt mit dem Zug durch den Eurotunnel, zumindest zu viert und mit dem Womo. Dafür wäre man in einer guten halben Stunde schon unter dem Ärmelkanal durch in England gewesen, aber die Seeluft und die Sicht, zum Beispiel auf die wundervollen weißen Klippen von Dover, wären uns damit verwehrt geblieben...
Wartezeit am Fähranleger
Wir nutzen die Wartezeit, um uns im Fährgebäude ein wenig umzusehen, um nur kurz danach wieder zum Womo zurückzukehren und die "armen PKWler" zu bedauern, die im Gebäude warten können, wenn sie nicht die ganze Zeit im Auto sitzen wollen. Eine recht karge Aufenthaltsfläche mit ein paar Snack- und Spieleautomaten und Tischen und Stühlen soll die Wartezeit angenehmer gestalten, doch wir ziehen natürlich den Komfort des Womos vor, kühle Getränke, gefüllten Kühlschrank, Bett und gemütliche Sitze inklusive.
Kurz vor der Auffahrt zur Fähre dreht Herr Fernschreiber sicherheitshalber und wie vorgeschrieben die Gasflasche zu, doch gefragt und kontrolliert hat danach keiner. Außerdem haben wir ja den Crashsensor eingebaut, der im Fall der Fälle die Gaszufuhr durch die Leitungen sofort stoppt. Aber gut, die zwei Stunden auf der Fähre werden der Kühlschrank und das Eisfach die Kälte schon halten.
Die kurze Fahrt in den "Bauch" der Fähre gestaltet sich mit dem Womo völlig unproblematisch, immerhin ist das unsere erste Fährüberfahrt mit einem Wohnmobil, von Borkum nach Eemshaven mt dem Wohnwagengespann auf einer kleineren Fähre und einer Stunde Fahrzeit vor 19 Jahren einmal abgesehen. Wir legen mit nur ein paar wenigen Minuten Verspätung ab, da kann die Deutsche Bahn oft nicht mithalten...
Die Überfahrt verbringen wir an diesem strahlenden Tag größtenteils an Deck an einem der zahlreichen Picknicktische und genießen die Sonne und die Aussichten, da haben wir im oft launischen April heute wirklich Glück mit dem Wetter! Nur kurz schauen wir uns deshalb während der genau zweistündigen Überfahrt in dem einzigen Laden an Bord mal um, aber außer dem üblichen Sortiment an Tabakwaren, Alkohol, Parfüm, Süßigkeiten in Mega-Verpackungen und englischen und französischen "Devotionalien" wie Tassen, Kugelschreiber und Hoodies gibt es da nichts Besonderes zu sehen und zu kaufen. So essen wir nur jeder eine Portion Pommes, stellen unsere Uhr um eine Stunde nach hinten (schön! Eine Stunde länger Urlaub!) und erfreuen uns wenig später an dem großartigen Anblick der White Cliffs of Dover, die im nachmittäglichen Sonnenlicht ziemlich eindrucksvoll daherkommen. Tele- und Weitwinkelobjektiv, alles wird wild wechselnd gleichermaßen gezückt. Unser erster Live-Anblick von Großbritannien, und dann gleich ein solch toller!
"Links, links, links..." und eine falsche Ausfahrt aus dem Kreisverkehr...
Pünktlich um fünf Uhr nachmittags Ortszeit legen wir nach einer außerordentlich entspannenden und ruhigen Überfahrt im Hafen von Dover an. Einzig beherrschender Gedanke ist jetzt nur noch: "Links, links, links, ..." In zahlreichen Foren, Reiseberichten im Internet und Reiseführern als Vorbereitung auf den Urlaub hieß es irgendwo sinngemäß, wer die Hafenanlage von Dover nach Abfahrt von der Fähre und dem ersten Links-Kreisverkehr mit der gewünschte Ausfahrt richtig gemeistert hat, ist schon so gut wie "Engländer". Na denn...
Und prompt: Wir verfehlen im besagten riesigen Kreisverkehr die richtige Ausfahrt und befinden uns jetzt anstatt Richtung Folkestone auf der Straße nach Canterbury. Auch schön, aber da ist nicht unser gebuchter Stellplatz...
Ist egal und auch nicht weiter schlimm, unser Navi stellt sich schnell um (wir navigieren ausschließlich mit unseren Handys und der kostenfreien App "Here", die uns mit den zu Hause schon heruntergeladenen Offline-Karten des jeweiligen Urlaubslandes bisher sehr genau und zielsicher leitete) und weist uns über einen circa fünfzehn Kilometer führenden Umweg dennoch einen Weg zum Ziel. Kurz überlegen wir, wenn wir schon auf dem Weg nach Canterbury sind, dort auch die berühmte Kathedrale zu besuchen, doch schnell kommen wir überein, dass wir es doch vorziehen, uns erst mal langsam an den Linksverkehr zu gewöhnen und nur die paar Kilometer von Dover nach Folkestone zu fahren, wie vorgesehen und gebucht.
Rückblick Januar 2017: Urlaubsvorbereitungen Teil 2: Mitgliedschaft im "Caravan and Motorhome Club" England
Apropos gebucht: Im Grunde sind wir ja keine Freunde der Vorbestellungen von Stellplätzen oder Campingplätzen, das widerspricht eigentlich unserem "Freiheitsgefühl" bei einem Womo-Urlaub, doch hier in England sieht die Sache für uns ein wenig anders aus. Da wir ja sowieso schon die Fähre buchen mussten (anders als in Schweden letztes Jahr, wo wir durch Dänemark fahrend über Storebælt- und Öresundbrücke zeitlich völlig unabhängig waren), nahmen wir uns auch gleich die Reservierung unserer ersten Nacht in England vor, und das recht nah bei Dover, um nicht gleich zu Beginn des Urlaubs im Linksverkehr mit einem Womo zuviel unnötigen Stress beim Fahren und bei der Stellplatzsuche zu provozieren, zumal wir ja wussten, erst gegen halb sechs Ortszeit vom Hafengelände zu kommen. Da sollte man nicht noch lange nach einem Plätzchen für die Nacht suchen müssen, da "wildes Campen" - ähnlich wie in Schweden erlaubt - in England verboten ist.
Weiterhin ergaben unserer Urlaubsrecherchen, dass es mit offiziellen Stellplätzen in England nicht weit her ist und ein Blick in unsere promobil-App und in diverse Stellplatzführer bestätigten diesen Eindruck.
Was also tun? Nach vielen Tipps und Erfahrungen aus dem Internet sind wir nun seit Januar diesen Jahres für ein Jahr und 59 £ (umgerechnet etwa 68 €) als Familie Mitglied im "Caravan Club" (oder mit neuem Logo und Titel: "Caravan and Motorhome Club").
Diese Investition ließ uns ein paar Tage später ein dickes, überaus praktisches Handbuch ins Haus flattern, in dem insgesamt über 2400 sogenannte "Certificated Locations" in England, Schottland, Irland und Wales, kleinen, privat geführten "5-Stellplatz-Campsites" auf Bauernhöfen und rund 200 clubeigene Campingplätze jeweils mit Ziffern verzeichnet sind. Dazu gibt es eine Landkarte, auf der all diese Orte mit ebendiesen Nummern aufgeführt sind, zwei namentlich geführte Mitgliedsausweise und Autoaufkleber für die Windschutzscheibe ebenfalls inklusive.
Diese privaten CL's kosten im Vergleich zu den Campingplätzen sehr viel weniger; die Preisspanne variiert hier von circa 5 bis 15 £, je nach Lage und Ausstattung: mal mit Strom, mal ohne, mal mit Dusche, mal ohne usw. Alles schön aufgeführt als Piktogramme im Handbuch.
So ausgerüstet meldeten wir uns gleich im Januar per im Handbuch notierter Mail beim gewünschten CL in Folkestone für eine Übernachtung vom 8. auf den 9. April an. Auch die Briten haben zu dieser Zeit Osterferien, also wollten wir ebenfalls hier vorsorgen. Es gab allerdings wochenlang keine Antwort auf unsere Mail. Also schickten wir eine ähnlich formulierte nochmals Ende März hinterher und nun kam prompt am nächsten Tag die Zusage der Reservierung. Wahrscheinlich war die Zeitspanne zwischen Anfrage und Terminwunsch zuvor einfach noch zu lang?!
Rückblick Januar 2017: Urlaubsvorbereitungen Teil 3: Registrierung des Womos in der "Low Emission Zone" in London
Aber nicht nur wegen der Schlafgelegenheiten für die Nächte mussten wir uns schon frühzeitig schlau machen.
Unser Wunsch ist es, auch London für ein paar Tage zu besichtigen, und das kann man nicht mal einfach so spontan machen, jedenfalls nicht mit einem Wohnmobil.
Gleich drei Dinge galt es zu beachten. Erstens: Das Zentrum von London besitzt eine Mautpflicht ("Congestion Charge"), die mit Kameras die Nummernschilder der Fahrzeuge überwacht und die richtig teuer werden kann, wenn man sie nicht pünktlich am selben Tag zahlt. Diese Maut störte uns nicht weiter, hatten wir doch eh nicht vor, mit unserem Womo bis direkt in die City von London zu fahren. Daraus folgte aber zweitens: Wohin mit dem Womo, wenn man verständlicherweise nicht damit durch den überaus quirligen Großstadtdschungel der britischen Hauptstadt kurven möchte? Und drittens: Großräumig um London herum existiert wie bei vielen anderen Städten auch eine sogenannte "Low Emission Zone", eine Umweltzone, wie es sie auch in deutschen Großstädten gibt und in die man nur mit registrierten Fahrzeugen einfahren darf, ansonsten kostet es 100 £ oder 200 £ täglich, je nachdem, ob über oder unter 3,5 Tonnen Gesamtgewicht, also wirklich happig. PKW sind davon ausgenommen, aber nicht Wohnmobile oder andere größere Fahrzeuge.
Diese Zone ist so groß, dass wir -zig Kilometer vor London den Motor würden abstellen müssen, wenn wir uns nicht registrieren ließen. Da im Fahrzeugschein unseres Womos die EURO 5-Norm ausgewiesen ist und wir die grüne Feinstaubplakette (4) besitzen, gibt es für uns dort keine Einschränkungen, aber man muss sein Fahrzeug rechtzeitig - und das heißt wegen der Bearbeitungszeit empfohlenerweise Wochen vorher - registrieren lassen und sich dafür durch eine recht umfangreiche "digitale Zettelwirtschaft" arbeiten, diese ausdrucken und zusammen mit einer Kopie des Fahrzeugscheins auf dem Postweg nach London schicken. Das ist zwar kostenfrei, doch zeitaufwändig.
Also wurde auch diese Vorarbeit schon Mitte Januar erledigt und auch hier kam die Registrierungsbestätigung der Vereinigung "Transport for London" (TfL) per Brief überraschenderweise nur ein paar Tage später. Wahrscheinlich gab es im Januar noch nicht so viel zu tun...
Rückblick Januar 2017: Urlaubsvorbereitungen Teil 4: Buchung auf Campingplatz "Abbey Wood" in London
Und das war noch nicht das Ende der Vorüberlegungen und Urlaubsmaßnahmen. Nach Fährbuchung, Mitgliedsstatus im Caravan Club und Registrierung in der Umweltzone Londons musste nun oben genannter Punkt zwei noch erledigt werden: Wohin mit dem Womo, wenn wir in London sind und wie kommen wir ohne Womo überhaupt dahin?
Die Lösung lag im Campingplatz "Abbey Wood Club Site", circa 16 Kilometer östlich von London-City gelegen. Dieser Campingplatz gehört ebenfalls zum Caravan Club, bietet für uns als Mitglieder aber leider keinen weiteren Rabatt. Für 151,60 £ für vier Nächte buchen wir hier ebenfalls schon im Januar einen Platz, also 37,90 £ pro Nacht, umgerechnet 43,75 €, für englische Verhältnisse und die Nähe zu London sogar noch einigermaßen vertretbar. Dieser Platz liegt schon in der LEZ, aber noch nicht in der Citymaut.
Rückblick Januar 2017: Urlaubsvorbereitungen Teil 5: Beantragung der Oyster-Cards für Fahrten in London
Bliebe noch die Frage nach öffentlichen Fahrmöglichkeiten ins Zentrum von London. Ungefähr eine halbe Stunde S-Bahnfahrt mit der southeastern steht an, bis wir vom gleichnamigen Stadtteil Abbey Wood in die City gelangen würden, da bieten sich wohl nach wiederum umfangreichen Recherchen im Netz die sogenannten Oyster-Cards an, wiederaufladbare Plastikfahrkarten im Scheckkartenformat, die für praktisch alle öffentlichen Busse, U- und S-Bahnen rund um und in London gültig sind. Sehr bequem, bei jedem Gang durchs Drehkreuz auf den Bahnsteig wird man registriert, beim Verlassen am Zielort geht man wiederum durch die Drehkreuze, die auf jedem Bahnsteig stehen, und der jeweils niedrigste Betrag der verschiedenen Tarifzonen wird automatisch abgebucht und der Restbetrag angezeigt. Das gleiche gilt für Busfahrten in London. Gerade für Touristen mit längerem Aufenthalt in London über mehrere Tage sehr angebracht, wie wir finden und auch im Kollegenkreis bestätigt wird.
Also bestellen wir auch vier dieser Karten vorab im Internet (sie sind zwar übertragbar, aber wenn man zusammen und zeitgleich fahren will, braucht jede Person ihre eigene Karte) und lassen sie nach einiger Überlegung mit jeweils 30 £ aufladen, also zahlen wir für diese Karten 120 £ zuzüglich einer Bearbeitungsgebühr von 4 £ pro Karte, macht 136 £, umgerechnet circa 161 €. Ganz schön viel Geld für Fahrten in London, aber wir trösten uns mit dem Gedanken, dass man sich nicht verbrauchtes Guthaben wieder zurückerstatten lassen kann.
Allerdings sind diese Fahrkarten eigentlich für Erwachsene; für Jugendliche unter 16 Jahren wären die etwas preisgünstigeren Tageskarten angebrachter, aber da muss man mit den verschiedenen Tarifzonen jonglieren und die Preise immer im Blick haben. Jugendliche unter 16 Jahren zahlen die Hälfte mit der Oyster-Card, wenn sie mit Lichtbild und Geburtsdatum versehen ist, doch diese Anfertigung dauert Wochen und muss dann doch persönlich nach Vereinbarung irgendwo in London abgeholt werden und es kostet zudem eine Menge Bearbeitungsgebühr, die die Vergünstigungen fast schon wieder zunichte machen. Das lohnt sich nicht für ein paar Tage Aufenthalt in London.
Last but not least gibt es die Möglichkeit, sich an einer Bahnstation von einem Mitarbeiter des TfL bestätigen zu lassen, dass dieser Jugendliche in Begleitung eines Erwachsenen erstens das eigene Kind ist und zweitens unter Vorlage eines Passes mit Foto unter 16 Jahre alt ist. Dann wird ein Vermerk auf der Karte hinterlassen, der es möglich macht, dass das Kind für den halben Preis fährt. Wir behalten diese Möglichkeit im Hinterkopf und wollen versuchen, dies in London umzusetzen.
Rückblick Januar 2017: Urlaubsvorbereitungen Teil 6: Mitgliedschaft im "National Trust"
Mit dem ebenfalls schon im Januar getätigten Kauf des Touring-Passes des National Trust, einer Vereinigung zum Erhalt hunderter Schlösser, Gärten und historischer Häuser wollen wir für einen Familienbeitrag von 78 € und einer Gültigkeit von 14 Tagen nach Besuch der ersten Sehenswürdigkeit, wie zum Beispiel Stonehenge, die Eintrittspreise zu eben jenen Sehenswürdigkeiten und zudem die Parkplatzgebühren sparen, denn auch dieses wurde uns im Internet als empfehlenswert nahegelegt. Abholen kann man diesen Touringpass unter Angabe der Mitgliedsnummer und des Passes allerdings nur in England an ausgewählten Abholorten, unter anderem in Dover oder London.
Im Nachhinein stellen wir allerdings fest, dass sich diese Investition für uns nicht gelohnt hat. Nur einmal profitierten wir vom vergünstigten (nicht kostenfreien!) Eintritt, beim alten Posthaus in Tintagel an der Westküste von Cornwall. Parkplatzgebühren hätten wir manchmal nur dort sparen können, wo wir mit dem Womo sowieso nicht mehr hätten hinfahren dürfen, wie zum Beispiel auf einen kleinen Parkplatz ganz in der Nähe des Lizard Points im Süden Cornwalls.
Um den Touring Pass voll ausnutzen zu können, hätten wir vor Ort anders planen und viel gezielter nach Orten des National Trust suchen müssen, was unsere Tour und unsere Interessen allerdings so nicht hergaben. Wenn wir noch einmal nach England fahren werden (was hoffentlich der Fall sein wird!), dann kann man diesen Pass auch noch vor Ort kaufen oder auch die Alternative wählen, den English Heritage Visitor Pass.
Rückblick Februar 2017: Urlaubsvorbereitungen Teil 7: Ausstattung unseres Womos als "Wlan-Zentrale"
Im Februar diesen Jahres kam Herr Fernschreiber außerdem auf die Idee, unser Womo als "Wlan-Zentrale" auszustatten.
Wir besitzen alle vier Prepaid-Handys mit begrenztem mobilen Datenvolumen, mit dem wir im Alltag gut zurechtkommen. Im Urlaub, wenn eben das unbegrenzte häusliche Wlan fehlt, kann es aber durchaus mal knapp werden mit dem Datenvolumen, wenn beim Nachwuchs YouTube, Instagram und Co. angesagt sind und wir Eltern zum Beispiel Stellplatzsuche, Fahrpläne in London oder den ein oder anderen Cache oder Nachrichten schon mal online abrufen. Auch die geplante Arbeit an dieser Homepage als Reiseblog von unterwegs aus verlangt natürlich Datenvolumen.
So legten wir uns Mitte Februar einen etwa zigarettenschachtelgroßen Wlan-Router von Vodafone für 43 € zu. Mit einer SIM-Karte aus einem alten Handy richtete Herr Fernschreiber noch zu Hause den Router ein, der nun im Womo liegt und über die entsprechende Handy-App hat man einen Überblick über den Verbrauch und kann den Router steuern. Bei einem englischen Mobilfunkanbieter mit dem lustigen Namen "giffgaff" fordern wir eine englische SIM-Karte an, die wir zu Beginn des Urlaubs mit 5 GB aktivieren werden. Das sollte wohl erst mal pi mal Daumen für zwei Wochen reichen, überlegen wir uns so.
Auf nach Folkestone zur ersten Übernachtung in England!
Nach all diesen ganzen Reservierungen, Käufen und Buchungen schon weit vor dem Zeitpunkt, an dem wir überhaupt erstmals einen Fuß an die englische Küste setzen, ist dieser nun allerdings gekommen und wir konzentrieren uns wieder ganz auf unser heutiges Tagesziel, die Capel Farm in Capel-le-Ferne in Folkestone.
Da wir ja durch unsere falsche Ausfahrt aus dem Kreisverkehr im Hafengelände einen Umweg fahren müssen und nicht den direkten und kürzesten Weg über die A20, sondern nur kurz über die A2 Richtung Canterbury fahren und dann diese bald in die richtige Richtung verlassen, werden die Straßen allerdings, schneller als uns lieb ist, dadurch immer kleiner und schmaler.
Da geht es bald gar nicht mehr darum, schön links zu fahren, sondern nur noch darum, zu hoffen, dass kein Gegenverkehr auftaucht, der ein Ausweichen auf den erhöhten, erdigen Rand des Sträßchens oder eine Rückwärtsfahrt in die nächste Ausweichbucht zur Folge hätte. Schnell fahren geht auch gar nicht, denn man sieht oft nur wenige Meter weit, die berühmten Hecken und Mauern, dicht bis an die Straße kommend, aber äußerst gepflegt und zurückgeschnitten, nehmen einem buchstäblich den Weitblick.
Trotz unseres kleinen Umwegs und der Mini-Straßen zur Farm brauchen wir nur genau 25 Minuten vom Verlassen der Fähre bis zum Erreichen des Stellplatzes. Um ziemlich genau viertel vor sechs Uhr am Abend kommen wir wohlbehalten durch unseren ersten Linksverkehr am Ziel an.
Eine merkwürdige Mischung aus überaus gepflegtem Rasen und Hecken für die Stellplätze der Womos und Caravans in Kombination mit manchmal recht nachlässigen Ecken irgendwo auf den Bauernhöfen erwartet uns, eine Situation, die wir noch öfter erleben werden auf den verschiedenen "Certificated Locations". Aber immer besitzen sie Charme, Flair und jede Menge Platz, die Besitzer der Farms begegnen uns allesamt sehr freundlich und wir fühlen uns ausgesprochen wohl.
Hier allerdings treffen wir trotz unserer Reservierung die Besitzer der Farm erst mal nicht an, nur drei, vier sehr zutrauliche Katzen laufen über den Hof. Erst eine offenstehende Haustür eines kleineren Gebäudes auf dem Anwesen und leichte Rufe von Frau Fernschreiberin durch eben diese Tür bewirken das Erscheinen eines netten jungen Mannes in karierten Filzpantoffeln. Er stellt sich als der Sohn der Besitzer vor und zückt gleich mal sein Handy, um seine abwesenden Eltern anzurufen und nach dem Stand der Dinge zu fragen, denn er weiß nichts von unserer Ankunft. Ein kurzes Telefonat und wir werden freundlich auf einen tollen Stellplatz gebeten. Mit Strom und direkter Wasserleitung zahlen wir 10 £ für die Nacht, umgerechnet knapp 12 €. Auch die Entsorgung von Grauwasser per Eimer und die Entleerung der Chemietoilette in einem selbst gebauten Unterstand sind möglich. Später am Abend kommen die Besitzer noch zu uns und entschuldigen sich für ihre Abwesenheit bei unserer Ankunft. Aber es hat ja alles auch so geklappt.
An diesem schönen Abend beschließen wir zu grillen und den Tag an der frischen Luft ausklingen zu lassen, indem wir Fernschreiber-Eltern nach dem Essen noch einen kurzen Spaziergang zu einem sehr nahe gelegenen Cache (unseren ersten in England!) unternehmen und diesen im untergehenden Sonnenlicht loggen. Ein schöner Ausklang des ersten Tages in England und ein gelungener Auftakt eines hoffentlich erlebnisreich bevorstehenden Urlaubes.
supertwinnies found Trickies C&D4
Saturday, 08 April 2017 South East England, United Kingdom W 480.6 km from your home location
** Logtime 19:25 Uhr **
"Osterferien mit dem Womo in England!", so lautet in diesem Jahr die Parole.
Nach einer ruhigen Überfahrt ⛴ von Dünkirchen nach Dover stürzten wir uns in den britischen Linksverkehr. Leider verpassten wir direkt die passende Ausfahrt 🚐, sodass uns unser Navi notgedrungen über eine recht schmale Ausweichstrecke 😓 führte. Der Vorteil daran war, dass die Straße so schmal war, dass man sowieso nur in der Mitte fahren konnte. ⛙
Letztlich erreichten wir aber noch gut unseren Stellplatz. Ein wirklich lauschiges Plätzchen😘 hat Frau supertwinnies im Vorfeld entdeckt. Sogar mit Cache in der Nähe. Der Kleine war nach ein wenig Sucherei dann doch gefunden. 😎
Vielen Dank für den Cache sagen die supertwinnies.
Stellplatz Capel Farm, Satmar Lane, Capel-le-Ferne, Folkestone (CL 852 im Handbuch des Caravan and Motorhome Club), einfach, aber sehr schön dort!